SPD - Minfeld

Geschichte

Die Geschichte des SPD-Ortsvereins Minfeld

Nachforschungen in Archiven und Befragungen der älteren Parteimitglieder bestätigen, daß mit Sicherheit schon vor 1933 ein SPD-Ortsverein bestanden hat. In welchem Jahr dieser aber gegründet worden war, ist nicht mehr festzustellen.

Ein interessantes Dokument liegt aus dem Jahre 1906 vor: Der damalige Bürgermeister Beyer schickte an das Königliche Bezirksamt in Germersheim einen Bericht über eine SPD-Versammlung im Gasthaus "Zum Lamm". Der Fabrikarbeiter Jakob Mattern aus Winden hatte zu dieser öffentlichen Veranstaltung eingeladen und Friedrich Profit aus Ludwigshafen als Redner verpflichten können.

Die Themen, die Profit aufgriff, reichten von der hohen Inflationsrate über Zolltarife, Lebensmittelzölle, Kapitalismus und Religion bis zur Simultanschule.

Bürgermeister Beyer bemerkte abschließend, nach seinem Eindruck sei die Veranstaltung auf wenig fruchtbaren Boden gefallen.

Wilhelm Ertel, in den fünfziger Jahren das älteste Mitglied der Minfelder SPD, der uns zu Lebzeiten mündliche Überlieferungen gab, erinnerte sich, daß 1927 erste Beitritte zur Partei erfolgt seien.

Erster Vorsitzender des in dieser Zeit gegründeten Ortsvereins war Konrad Scheid.

1933 wurde dann, wie überall in Deutschland, die SPD von den Nationalsozialisten verboten.

Wilhelm Ertel berichtete, daß man sich ungeachtet dessen im  Vereinslokal "Zum Lamm" getroffen habe. Ein Sturmführer aus Schaidt und ein HJ-Führer aus Speyer hätten das Treffen sprengen sollen, seien aber dann von den SPD-Mitgliedern "in die Flucht geschlagen worden".

Die Neugründung der Minfelder SPD erfolgte am 11.08.1946. Zum ersten Vorsitzenden wurde erneut Konrad Scheid gewählt. Der Ortsverein bestand aus 18 Mitgliedern.

Ab 1948 bis 1960 stellte die SPD mit Ernst Zimmer den Bürgermeister, der in dieser Zeit auch den Ortsverein führte. Aus Tätigkeitsberichten, die Bürgermeister Zimmer jeweils vor dem Gemeinderat abgab, läßt sich leicht nachvollziehen, wie schwer vor allem die ersten Nachkriegsjahre zu bewältigen waren. Die SPD hatte in jener Zeit von 1948 bis 1960 jeweils eine Mehrheit im Gemeinderat, bei den Kommunalwahlen 1952 erreichte sie mit 8 von 15 Sitzen sogar die absolute Mehrheit. Nach dem Tod von Ernst Zimmer bröckelte der Ortsverein mehr und mehr auseinander. Mitte der 60er Jahre bestand die Ratsfraktion noch aus 4 Mitgliedern, die nicht alle Ernst Zimmer, sen.Mitglieder der SPD waren.

Im Jahre 1966 trat Heinz Zimmer der Partei bei und aktivierte den Ortsverein, so daß ihm zum Jahresende wieder 10 Mitglieder angehörten. Presseberichte  und Protokolle sprechen zwar von einer "Neugründung der Minfelder SPD" im Februar 1967, fest steht aber, daß der Ortsverein nach dem Tod von Ernst Zimmer nicht aufgelöst worden war, sondern nur eine Art "Dornröschenschlaf" verbracht hatte.

Ab 1969 führte nun der Sohn des ehemaligen Bürgermeisters, Ernst Zimmer, den Ortsverein. In den folgenden Jahren konnte die Minfelder SPD eine stete Aufwärtsentwicklung für sich verbuchen. Von 1974 bis 1979 stellte die SPD mit Ernst Zimmer in einer Koalition mit der FDP den ersten Beigeordneten.

Bei der Kommunalwahl 1989 steigerte sich die SPD gar auf  8 Mandate, was die absolute Mehrheit bedeutete. Dies alles fällt in die Zeit, da Ernst Klippel ab 1986 die Geschicke des Ortsvereins führte.

Ab 1984 stellte die SPD mit Clemens Nagel erstmals wieder den Ortsbürgermeister. Zunächst in einer Koalition mit der CDU, die jedoch nur wenige Monate Bestand hatte. 1989 wurde dank der absoluten Mehrheit Nagel wiedergewählt und als erste Beigeordnete Thea Groß.

Schließlich gelang es, bei den Wahlen 1994 trotz des Verlustes von einem Mandat, den Ortsbürgermeister per Urwahl für die SPD zu sichern. Ihm wurden allerdings von der Ratsmehrheit aus CDU und FDP zwei Beigeordnete mit Geschäftsbereich gegenübergestellt.

In die Amtszeit von Bürgermeister Nagel fallen große Veränderungen in Minfeld. Durch den Ankauf des Anwesens Karl Groß in der Herrengasse und über den Bebauungsplan "Neue Dorfmitte" wurde die Fest- und Kulturscheune geschaffen, inzwischen Heimat aller Vereine und zudem ein Musetempel mit einem anspruchsvollen Kleinkunstprogramm.

Die Gemeinde erwarb das Heintz´sche Anwesen in der Hauptstraße und war somit im Besitz von Gelände für einen Festplatz hinter der Scheune und für den Bau der Mundo-Halle, die 1994 eingeweiht wurde.

Das Wohnhaus des Heintz´schen Anwesens ging als Schenkung an die Schreberjugend, die sich dieses Gebäude zu  ihrem Domizil ausbaute.
Auch das alte Rathaus wurde umfunktioniert: In das Büro des Bürgermeisters und in den Sitzungssaal mietete sich eine Ärztin mit einer Praxis ein, im Obergeschoß, das lange Jahre als Bürgersaal die Heimat der Vereine war, entstand eine Wohnung. Das Rathausbüro wurde in die Herrengasse 5 verlegt. Im Erdgeschoß dieses Gebäudes entsteht zudem ein Jugendtreff und im Obergeschoß ist eine Hausmeisterwohnung untergebracht. Schließlich - und damit ging ein 10 Jahre währender Konzentrationsprozeß zu Ende - schuf sich der Musikverein im Obergeschoß der Fest-und Kulturscheune "sein Musikerheim". Nahezu alle Aktivitäten, die von der politischen  Gemeinde und von den Vereinen ausgehen, sind damit um den Festplatz gruppiert, eine Bilderbuchmaßnahme der Dorfentwicklung.

Die Einwohnerzahl unseres Dorfes stieg in der Amtszeit Nagels ständig. Sie liegt heute bei  1.650 Einwohnern. Nagel hatte das Baugebiet "Holderbusch" fertig abzuwickeln, und es entstand das kleine Baugebiet "Im Hirtenweg". Derzeit läuft die Erschließung der "Schloßäcker" mit insgesamt 26 Bauplätzen.


Gemeinderatswahlen in Minfeld seit 1948

Die Ratsmitglieder der SPD

1948: Mehrheitswahl

1952: Mehrheitswahl

1956: Mehrheitswahl

1960: Verhältniswahl

SPD Ratsmitglieder:
Groß, Ernst
Heintz, Arthur
Runck, Emil
Zimmer, Ernst, Senior
Ertel, Wilhelm
 

1964: Verhältniswahl

SPD-Ratsmitglieder:
Böhnlein, Kurt
Ertel, Wilhelm
Groß, Ernst
Heintz, Arthur
 

1969: Verhältniswahl

SPD-Ratsmitglieder:
Zimmer, Ernst
Böhnlein, Kurt
Talmon, Helmut
Heintz, Arthur

 

1974: Verhältniswahl

SPD-Ratsmitglieder:
Talmon, Helmut
Zimmer, Ernst
Heintz, Arthur
Nagel, Clemens
 

1979: Verhältniswahl

SPD-Ratsmitglieder:
Zimmer, Ernst
Nagel, Clemens
Heintz, Artur
Groß, Thea
Hanß, Kurt
 

1984: Verhältniswahl

SPD-Ratsmitglieder:
Groß, Thea
Hanß, Kurt
Heintz, Arthur
Klippel, Ernst
Nagel, Clemens             (bis 06.07.1984)
Rosenthal, Wolf Dieter  (ab  06.07.1984)
Zimmer, Ernst
 

1989: Verhältniswahl

SPD-Ratsmitglieder:
Groß, Marion
Groß, Thea
Hanß, Kurt
Klippel, Ernst
Mattern, Manfred
Steidel, Hugo
Weiss, Ralph
Kaufmann, Paul
 

1994: Verhältniswahl

SPD-Ratsmitglieder:
Groß, Marion
Groß, Thea
Hanß, Kurt
Klippel, Ernst
Mattern, Manfred
Steidel, Hugo
Weiss, Ralph
Kaufmann, Paul

Für uns vor Ort

SPD Gemeindeverband Kandel
SPD Kreis Germersheim
SPD Südpfalz

Für junge Leute

Jusos Kreis Germersheim
Jusos Germersheim

Für uns im Bundestag

Thomas Hitschler

Für uns im Landtag

Alexander Schweitzer
Barbara Schleicher-Rothmund